Im Lehrplan des Badischen Sportschützenverband sind in diesem Jahr zwei Kombinationslehrgänge ausgeschrieben. Der erste Lehrgang wurde am 16. März begonnen und endete am 22. März.
Am ersten Veranstaltungstag ist der Schwerpunkt dem Böllern und dem Umgang mit Vorderladerwaffen gewidmet. Hier wurden alle Kenntnisse mit diesen Sportgeräten sowohl in technischer und auch in rechtlicher Hinsicht eingehend vermittelt. Der zweite Tag ist, wie gewöhnlich, dem Wiederladen von Zentralfeuerpatronen vorbehalten. Er ist somit der Schwerpunkt dieses staatlich anerkannten Lehrgangs. Am Vormittag des 17.März waren die Stühle des Lehrsaales im 1. Obergeschoss des Landesverbands in Leimen mit der überwiegend größten Teilnehmeranzahl belegt. Unter der Regie von Landesschulungsleiter Hans-Josef Lakatos wurde dieser Lehrgangstag durchgeführt. Mit von der Partie waren wie immer die Mitarbeiter Mathias Zäpfel und Günter Graf. Am Vormittag wurden die zahlreichen Bereiche der Wiederladetätigkeit erörtert, zusätzlich auch durch Bildmaterial verständlich aufgezeigt und die von den Teilnehmern gestellten Fragen beantwortet. Nach dem Mittagessen wurde der Lehrgang im Untergeschoss der Geschäftsstelle des BSV fortgesetzt. Zuvor hatte Mathias Zäpfel bereits die benötigten Geräte auf den Tischen aufgebaut. An diesem Nachmittag war von den Lehrgangsteilnehmer gefordert, eine Patrone im Kaliber 6,5x55 mm Schwedisch Mauser und eine Patrone .357 Magnum zuladen. Die Handhabung der Geräte wurde von den beiden Mentoren Mathias Zäpfel und Günter Graf nicht nur umfassend demonstriert, sondern auch spezielle Umgangsformen mit den zur Verfügung gestellten Werkzeugen gezeigt. Aller Anfang ist schwer und erst, nachdem man eine größere Anzahl an Patronen wieder geladen hat, besitzt man die nötigen Erfahrungen; so die Kommentare von M. Zäpfel und G. Graf. In den früheren Zeiten der Fachkundeausbildung, so konnte festgestellt werden, war der Umgang der Probanden mit den gebräuchlichen Werkzeugen vertrauter. Heute nehmen jedoch mehr Personen an diesen Lehrgängen teil, die nicht aus dem gewerblichen, sondern aus dem Office kommen. Alle Teilnehmer hatten jedoch erfolgreich diesen Teil der praktischen Unterweisung absolviert und die anschließend erfolgten Beschlusserprobungen auf dem Schießstand haben das auch bestätigt. Ein Wermutstropfen bei diesem Lehrgang war jedoch, dass bei einigen Teilnehmer die theoretischen Kenntnisse in den schriftlichen Prüfungen, die der Verband durchführen muss, unzureichend waren. Hierzu ist zu bemerken, dass dieser staatlich anerkannte Lehrgang, salopp ausgedrückt, nicht so im Vorübergehen bewältigt werden kann. Eine theoretische Vorbereitung im Selbststudium vor dem Lehrgang ist daher sehr vorteilhaft und trägt zu einem besseren Verständnis bei der Erörterung der Materie Böllern, Wiederladen und den Umgang mit Vorderladerwaffen bei. Sämtliches Wissen zum Erlangen des entsprechenden Zeugnisses, besonders die Beantwortung der Prüfungsfragen und auch der praktischen Erforderlichkeiten, werden auch ergiebig im Netz dargestellt oder können den angebotenen Sachbüchern oder Broschüren entnommen werden. Sinnvoll wäre auch, dass erfahrene Schützen aus den Vereinen der Teilnehmer, die ihre Patronen selbst laden, den zukünftigen Wiederladern mit Hinweisen und Ratschlägen vor dem Lehrgang und auch danach zur Seite stehen. Ebenso können vor dem selbständigen Wiederladen auftretende Fragen an die Landes Schulleitung gerichtet, die dann von sachkundigen Mitarbeiter beantwortet werden. Zum Zeitpunkt wo dieser Artikel geschrieben wurde stand das endgültige Ergebnis leider noch nicht fest. Es ist jedoch anzunehmen, dass alle Teilnehmer die noch ausstehenden Prüfungen bestehen werden und danach mit dem begehrten Fachkundezeugnis zur ihrer Ordnungsbehörde gehen und eine Erlaubnis nach § 27 Sprengstoffgesetz beantragen können.
Und bitte, ihr zukünftigen Wiederlader, Böller und Vorderladeschützen nicht vergessen: „Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich“!